Bahn mischt Tarifkarten neu
Konkurrierende Gewerkschaften wollen Mitglieder im Konzern gewinnen und ihre Zuständigkeiten ausweiten
Ende Juni läuft der Grundlagentarifvertrag bei der Bahn aus. In den folgenden Tarifverhandlungen wollen EVG und GDL ihre Zuständigkeiten für Lokführer, Fahrpersonal und Co. verbreitern.
Bei der Deutschen Bahn werden die Karten neu gemischt. Am 30. Juni läuft der Grundlagentarifvertrag aus, in dem auch die gewerkschaftlichen Zuständigkeiten festgelegt wurden. Die Spartengewerkschaft GDL hatte mit massiven Arbeitsniederlegungen im Jahr 2008 nicht nur deutliche Lohnerhöhungen für die Lokführer durchgesetzt, sondern auch die alleinige Tarifzuständigkeit für diese Berufsgruppe. Allerdings musste sie im Gegenzug ihre Forderung fallen lassen, in einem Fahrpersonaltarifvertrag auch Zugbegleiter und Mitarbeiter der Bordgastronomie zu erfassen. Für diese, wie für alle anderen Beschäftigten außer den Lokführern, blieb die zum DGB gehörende Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) zuständig.
Beide Gewerkschaften haben mittlerweile erklärt, dass sie keine Neuauflage dieses Grundlagenvertrags anstreben. Vielmehr wollen sie die anstehenden Tarifverhandlungen über Entlohnung und Arbeitszeit dazu nutzen, ihre Tarifmacht im K...
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