Die Moderatorin

Monika Herrmann, Bürgermeisterin des Berliner Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg

  • Jürgen Amendt
  • Lesedauer: 2 Min.

Es gibt derzeit eine Reihe von Konflikten in der Weltpolitik, zu deren Lösung viel diplomatisches Geschickt von Nöten ist. Der Bruderkampf Russland gegen Ukraine zum Beispiel, die Krise in der EU, der Nahost-Konflikt sowieso. Man möchte nicht in der Haut jener Politiker stecken, die stets zwischen den Fronten stehen und unvereinbare Positionen vermitteln müssen.

So wie Monika Herrmann, grüne Bezirksbürgermeisterin des Berliner Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg. Die muss seit Monaten einen Konflikt managen, an dem sich Außenminister Frank-Walter Steinmeier wahrscheinlich die Zähne ausbeißen würde: den um eine von Flüchtlingen und Asylsuchenden besetzte ehemalige Schule im Stadtteil Kreuzberg. Auf der einen Seite ist sie der eigenen grün-alternativen Wählerschaft verpflichtet, muss also Runde Tische einberufen, selbst wenn es nichts mehr zu verhandeln gibt, auf der anderen Seite muss sie dem Druck des Innensenators Frank Henkel (CDU) standhalten, der sich gerne mit Trägern grüner Uniformen umgibt. Kein leichtes Unterfangen, denn die Botschaft am Ende muss stets die sein: Wir Grünen sind die Guten.

Monika Herrmann hat bislang diesen Spagat gut hinbekommen. Seit knapp einem Jahr ist die 50-Jährige Bürgermeisterin in jenem Bezirk, der eine andere Form von politischer Autorität generiert hat und in dem Politiker selten Entscheidungen treffen, sondern Konflikte moderieren. Das hat schon ihr Vorgänger Franz Schulz (ebenfalls Grüne) in Perfektion beherrscht und Monika Herrmann ist seine würdige Nachfolgerin.

Wobei sie Schulz und vielen anderen Politikern dieser Stadt Entscheidendes voraus hat: Monika Herrmann ist keine Zugezogene und sie hat seit Kindesbeinen an gute Kontakte auch zum Milieu der CDU, denn geprägt ist sie durch ein christliches Elternhaus und die katholische Soziallehre. Aufgewachsen ist sie in Rudow, einer der CDU-Hochburgen Berlins. Ihre Eltern waren aktive CDU-Mitglieder und im Caritas-Verband engagiert. Mit Frank Henkel verbindet sie also durchaus einiges.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.