15 000 bittere Sahnehäubchen

Schleswig-Holstein: Viele Sozialwohnungen sind kaum noch geschützt - Vermieter freut das

In Schleswig-Holstein dürfte der 1. Juli 2014 als schwarzer Tag in die Geschichte des geförderten Wohnungsbaus eingehen. Das Land verliert mit diesem Tag ein Viertel seiner Sozialwohnungen.

Auf Schleswig-Holstein rollt eine Welle von Mieterhöhungen zu. Das jedenfalls befürchtet der Deutsche Mieterbund mit Blick auf Änderungen im Wohnraumförderungsgesetz (SHWoFG) des Landes. Zum heutigen Stichtag 1. Juli fallen 15 000 Wohnungen aus der Belegungsbindung - und wie auch die verbleibenden Sozialwohnungen dürfen sie nun regelmäßig verteuert werden.

Am Anfang stand eine Fehleinschätzung. Weil der Bedarf nach günstigem Wohnraum stieg, die Wohnungsgesellschaften aber immer seltener dazu bereit waren, Sozialwohnungen zu bauen, hatte Ralf Stegner (SPD) Ende 2007 eine Idee. »Es wäre falsch«, kündigte der damalige Innenminister die Gesetzesänderungen an, »wollte man Wohnungsunternehmen über ein halbes Jahrhundert und länger vorschreiben, welches Mieterklientel in den Wohnungen leben soll.« Flexibler sollte das Gesetz werden, Anreize für Investoren schaffen.

Also ließ Stegner die zuvor bis zu 70 Jahre währende Bindung de...


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