Klimawandel hilft, die Menschen zu verstehen
Der britische Geograf Mike Hulme entdeckt die globale Herausforderung der Erderwärmung als Quelle der Kreativität
Der Klimaforscher will das Problem der Erderwärmung nicht mehr lösen sondern mit seiner Hilfe die Menschen verstehen lernen. Denn diese gehen ganz unterschiedlich mit dem Problem um.
Der ausbleibende Fortschritt beim Klimaschutz kann einen schon mal am Sinn der UN-Klimapolitik zweifeln lassen. Mike Hulme, Geographie-Professor an der University of East Anglia in Norwich (Großbritannien), hat sich einen Ausweg ausgedacht: Er will den Klimawandel nicht mehr als Problem fassen, das man lösen muss, sondern als Ressource, die es ermöglicht, die Menschen zu verstehen. Durch die Konfrontation mit dem Klimawandel sollen Vorlieben, Ideologien und menschliche Instinkte aufgedeckt und »im offenen Raum debattiert« werden. Doch ist das ein demokratisches Ideal oder eher Weltflucht?
Kürzlich stellte Hulme in Berlin sein neues Buch »Streitfall Klimawandel« zur Diskussion. Nicht das erste Mal stiftet der Gründer des Tyndall-Zen-trums, eines einflussreichen interdisziplinären Klimaforschungsverbundes in Großbritannien, mit provokanten Thesen zur Klimapolitik Verwirrung. So war er Mitunterzeichner des Hartwell Papers, welche...
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