So viele gute Gesichter ...
Ein Rundgang durch die neue Dauerausstellung in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand in Berlin
Der Endsieg, das ist: wenn die Alliierten durchs Brandenburger Tor einziehen«, notiert Ruth Andreas-Friedrich am 31. März 1945 in ihr Tagebuch. »Was für ein Widersinn, daß man als Deutscher für den Sieg der Feinde betet! Seltsame Heimatliebe, die nichts Besseres wünschen kann, als die Eroberung des eigenen Landes.« Die Journalistin hatte mit ihrem Lebensgefährten, dem russischen Dirigenten Leo »Lew« Borchard, in Berlin eine Widerstandsgruppe gegründet, die sich »Onkel Emil« nannte und Verfolgten des Naziregimes half, sei es mit falschen Papieren, Lebensmitteln oder geheimen Quartieren.
Die Alliierten marschierten nicht durchs Brandenburger Tor in Berlin ein. Die ersten Panzer der Roten Armee durchbrachen am 21. April 1945 die Stadtgrenze im Nordosten jener Stadt, aus der das Böse in die Welt gekrochen war. Die Westalliierten bezogen gemäß alliierter Abmachungen ihre Sektoren, als die Waffen längst schwiegen. Dreieinhalb Wochen...
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