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Brandenburg feiert mit Keimzeit in Spremberg
Ein Sonderzug fährt von Potsdam zum 14. Landesfest in die Lausitz
Auch aus der Lausitz zu stammen, bekannte gestern freudig Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD). Für alle Brandenburger gelte, dass »die Heimatverbundenheit enorm hoch« sei, sagte Woidke, als er das Festprogramm zum 14. Brandenburg-Tag in Spremberg präsentierte. »Wer Spaß und gute Laune haben und eine der reizvollsten Städte unseres Landes kennenlernen will, der ist am Samstag und Sonntag in Spremberg genau richtig.« Das Landesfest werde deutlich machen, »wie sich Brandenburg entwickelt hat und wie gut es sich hier leben lässt«.
Ein Konzert der Gruppe »Keimzeit« gehört zum Bühnenprogramm der beiden Festtage am Wochenende. Bürgermeisterin Christine Herntier hofft auf 100 000 Besucher, auch Gäste aus Sachsen und aus Polen wären sehr willkommen. Auf dem Schwanenteich sollen märkische Bürgermeister und Landräte im Kanu um die Wette fahren, der Brandenburg-Tag will auch Einblicke in die sorbisch-wendische Kultur bieten. An einem öffentlichen Kaffee-Festtagstisch will der Ministerpräsident besonders verdienstvolle Ehrenamtler auszeichnen.
Am großen Festumzug wird sich auch der Verein der Vietnamesen in Cottbus und Umland beteiligen. Die Berufsorientierende Oberschule Spremberg ist Schauplatz des Veranstaltungszyklus »Brandenburg macht Schule«. Die Deutsche Bahn will von Potsdam aus einen Sonderzug nach Spremberg schicken, der um 8.02 Uhr vom Hauptbahnhof abfährt und 10.11 Uhr in Spremberg eintreffen soll. Abends um 20.48 Uhr fährt der Zug wieder zurück. Die Landesregierung hat für das Spektakel 260 000 Euro zur Verfügung gestellt. Die Stadt habe 100 000 Euro bereitgestellt, »was uns schwerfällt«, gestand Bürgermeisterin Herntier. Sponsoren steuerten rund 150 000 Euro bei.
Durch Spremberg fließt die Spree, die seit einiger Zeit als Spätfolge des Braunkohletagebaus verockert, also gelbbraun gefärbt ist. Das werde auch zum Thema gemacht, sagte Herntier. Man müsse besprechen, was man tun könne und was nicht. »Das gehört zum Tagebau und der ist unverzichtbar für unsere Region«, meinte die Bürgermeisterin. Das Thema werde die Lausitz noch viele Jahre beschäftigen. Woidke sagte, die Verockerung entstehe zum größten Teil in Sachsen. Er freue sich, dass die Regierung des Freistaates inzwischen bemüht ist, »Maßnahmen einzuleiten«.
1995 wurde der erste Brandenburgtag in Cottbus ausgerichtet, es folgten Prenzlau, Brandenburg/Havel, Jüterbog, Frankfurt (Oder), Luckau, Neuruppin, Potsdam, Eberswalde, Forst, Königs Wusterhausen, Schwedt und Lübbenau. Vor einem Jahrzehnt entschloss sich das Land, den Brandenburg-Tag nur noch alle zwei Jahre auszurichten, um Geld zu sparen. Der nächste Brandenburg-Tag soll in Hoppegarten am Berliner Stadtrand stattfinden - unter dem Motto »Da läuft was«.
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