Der Lohn des Vertrauens
Halles OB steht vor Gericht: Den Vorwurf, Mitarbeitern zu viel gezahlt haben, weist er zurück
Der Rathauschef von Halle muss sich vor Gericht verantworten: Bernd Wiegand wird Untreue vorgeworfen, weil er enge Mitarbeiter zu gut bezahle. Der OB wittert politisch motivierte Beschuldigungen.
Die Anklage hat auf Heller und Pfennig exakt gerechnet. 97 453,52 Euro - so hoch soll der Schaden für die Stadt Halle sein, weil ihr Oberbürgermeister Bernd Wiegand seiner Büroleiterin Sabine Ernst zu viel Gehalt gewährt. Der parteilose Politiker, der im Juli 2012 die Stichwahl gegen einen CDU-Mann gewann, stellte die Journalistin ein, als er sechs Monate später den Posten antrat. Er stufte sie in Gehaltsgruppe 15 des öffentlichen Dienstes ein, und zwar auf »Erfahrungsstufe« 5, für die es zehnjährige Kenntnisse der Tätigkeit bedarf. Ebenso verfuhr er bei zwei weiteren Mitarbeitern. Gestern saß er deshalb im Saal 169 des historischen Hallenser Landgerichtes - als Angeklagter.
Untreue lautet der Vorwurf, den die Staatsanwaltschaft dem OB macht. Im Laufe der siebenjährigen Amtszeit müsse die Stadt den Mitarbeitern fast 300 000 Euro mehr Gehalt zahlen als bei niedrigerer Einstufung - die laut Anklage angemessen wäre: Alle drei ver...
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