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»Vielleicht hat der Fluss wirklich eine Seele«
»Das Gemälde«: Daniil Granin zeigt einen Bürgermeister im Konflikt zwischen Wirtschaft und Landschaft
Januar 2014: Im deutschen Bundestag hält der fünfundneunzigjährige russische Schriftsteller Daniil Granin eine Gastrede. Anlass ist die Erinnerung an das Ende der Blockade Leningrads vor siebzig Jahren, deren grausames Geschehen Granin zusammen mit Ales Adamowitsch im »Blockadebuch« erstmals eindrücklich und unheroisch dokumentiert hat.
Schicksale der Menschen im Getriebe und Getriebensein historischer Zeiten, besonders aber im 20. Jahrhundert, dem »Jahrhundert der Angst«, haben Daniil Granin nie losgelassen. Nun haben neue Kriegsdokumentationen »Das Blockadebuch« fast verdrängt, wie Daniil Granins Bücher überhaupt dem Vergessen anheim zu fallen drohen - sehr zu Unrecht, wie sich zeigen wird.
Ich wähle den Roman von Daniil Granin, der mir als ein hoffnungsvolles, weniger dunkles Buch in Erinnerung ist: »Das Gemälde« von 1980. Das Lese-Ergebnis nehme ich gleich vorweg, der Roman hält dem Anspruch stand, zur russischen wel...
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