- Kommentare
- Meine Sicht
Gefährlicher Slalom
Bernd Kammer über das Parken auf Fahrradstreifen
Kleine Amtshilfe für den Polizeipräsidenten und die Ordnungsämter: Der Fahrrad-Club (ADFC) und der Umweltverband BUND hatten Radfahrer aufgefordert, die Radspuren zu melden, auf denen sie von parkenden Fahrzeugen ausgebremst werden. Innerhalb von drei Monaten gingen über 2000 Meldungen über knapp 6000 Blockierer ein. Wir wissen jetzt, dass Radler besonders auf der Schlesischen und Köpenicker Straße in Kreuzberg sowie in der Franklinstraße in Charlottenburg zum Slalom gezwungen sind.
Schon bei der kürzlichen Umfrage der Senatsverkehrsverwaltung nach den gefährlichsten Orten für Radfahrer wurde das Parken auf Radspuren mit am häufigsten genannt. Das zeigt, dass die für Radler reservierten Streifen auf der Fahrbahn auch ihre Tücken haben. Eigentlich werden sie angelegt, um das Radfahrern sicherer zumachen, weil ihre Nutzer für Autofahrer besser erkennbar sind. Doch das funktioniert nur, wenn Radler auch als gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer akzeptiert werden.
Wer die Radfahrstreifen als Parkplatz nutzt, praktiziert das Gegenteil. Vielleicht weiß er aber auch nicht, dass auf ihnen absolutes Halteverbot gilt. Ebenso auf sogenannten Schutzstreifen (gestrichelte Linie), sofern sich daneben eine reguläre Parkspur befindet, was meist der Fall ist. Polizei und Ordnungsämter sollen jetzt an ihre Kontrollpflicht gemahnt werden, was angesichts von sechs getöteten Radfahrern bereits im ersten Halbjahr bitter nötig ist.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.