Prozess wegen Crystal Meth: Keine Aussage zu Hartmann

Verkäuferin gesteht Handel - aber keine Angaben über Kunden / SPD-Generalsekretärin: Abgeordneter braucht Betreuung

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Nach der Aussage einer mutmaßlichen Dealerin in Berlin ist weiterhin offen, ob der unter Verdacht stehende SPD-Politiker Michael Hartmann Drogen gekauft hat. Die angeklagte 43-Jährige sagte am Montag vor Gericht nur, sie habe bereits bei der Polizei über ihre Abnehmer ausgesagt. Weitere Angaben dazu machte sie nicht. Die Frau gestand, die synthetische Modedroge Crystal Meth verkauft und auch selbst genommen zu haben. In der Anklage wird als Käufer ein Michael Hartmann genannt, der am 6. Oktober 2013 ein Gramm Crystal Meth bei der Frau gekauft haben soll. Ob es sich um den Politiker handelt, ist unklar. Der SPD-Bundestagsabgeordnete Hartmann hatte vergangene Woche wegen eines Drogenverdachts sein Amt als innenpolitischer Sprecher seiner Fraktion niedergelegt. Bei einer Durchsuchung seiner Berliner Wohnung fand die Polizei aber keine Drogen. Hartmanns Anwalt teilte mit, dass es bei den Drogenvorwürfen um geringe Mengen zum Eigenverbrauch gehe.

Die SPD-Spitze hält bei Hartmann professionelle Hilfe für notwendig. »Ich gehe davon aus, dass er eine Betreuung braucht und diese auch bekommen wird«, sagte Generalsekretärin Yasmin Fahimi am Montag nach einer Beratung des Parteipräsidiums. Es sei aber noch nicht »vollständig ermittelt«, ob er als Abhängiger betroffen sei. Das Ermittlungsverfahren bleibe abzuwarten. »Das hat uns sehr bestürzt«, sagte Fahimi. Die SPD begrüße es, dass er als innenpolitischer Sprecher der Fraktion und als Mitglied des Parlamentarischen Kontrollgremiums umgehend zurückgetreten sei. Crystal Meth sei eine »hochgefährliche Droge«, sagte sie. Agenturen/nd

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