Freispruch für »Dr. No«
Gericht sieht keine juristische Schuld bei sechs ehemaligen Vorständen der HSH Nordbank
Mit Milliardenfinanzspritzen haben Hamburg und Schleswig-Holstein einst ihre Landesbank gerettet. Die Banker trifft aber laut einem Urteil keine Schuld.
Das Urteil ist gefällt: Die sechs ehemaligen Vorstandsmitglieder der HSH Nordbank wurden am Mittwoch vom Hamburger Landgericht freigesprochen. Angeklagt waren unter anderem die beiden früheren Vorstandschefs Hans Berger und Dirk Jens Nonnenmacher (»Dr. No«). Den Angeklagten wurden Untreue in einem besonders schweren Fall und Bilanzfälschung vorgeworfen.
Mit dem HSH-Prozess war erstmals ein spekulatives Finanzgeschäft - mit dem auch deutsche Banken die Finanzkrise ausgelöst hatten - vor einem Strafgericht gelandet. »Wir betreten hier juristisches Neuland«, hatte der Vorsitzende Richter Marc Tully zu Beginn des Prozesses gesagt. Die Verhandlung sollte klären, wie weit die Verantwortung der Vorstände reicht. Weit, meinte die Staatsanwaltschaft, die Vorstandsriege habe die Risiken des Finanzgeschäfts »Omega 55« nicht richtig abschätzen können, um es dann trotz aller Ungereimtheiten durchzuwinken. Die Ankläger beziffern den wirtsch...
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