Nach dem Streik ist vor der Wahl
Die Arbeitsniederlegungen in Südafrikas Platinminen sind vorerst zu Ende. Was bleibt?
Unterschiedlich ausfallende Lohnerhöhungen, zwei verfeindete Bergarbeitergewerkschaften, der nächste Wahlkampf. Nach den Platinstreiks geht das Leben in Südafrika weiter.
Eineinhalb Autostunden nordwestlich von Johannesburg liegt die Provinzhauptstadt Rustenburg. Vor den Toren dieses weitgehend gesichtslosen Handelsortes mit seinen etwa 130 000 EinwohnerInnen, wo 2010 im Royal Bofokeng Stadion einige Spiele der FIFA-Fußballweltmeisterschaft ausgetragen wurden, liegen Südafrikas wichtigste Platinminen. Über fünf Monate hatten 70 000 Bergarbeiter für höhere Löhne ihre Arbeit in den Minen niedergelegt. Nun ist der Streik zu Ende, und die Erleichterung ist bei den Kumpels zu spüren.
Thabo, in den Minen seit über 20 Jahren tätig, ist froh, dass der Streik vorbei ist. Endlich kann er wieder mit Lohn rechnen. Streikkassen, die den Lohnausfall kompensieren, gibt es nicht, viele Streikende waren auf die Unterstützung von Hilfsorganisationen angewiesen, die sie und ihre Familien mit Lebensmittel versorgten. 40 000 bis über 50 000 Rand (2800 bis 3500 Euro) hat jeder Bergarbeiter verloren, rechnet die Berg...
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