John Doe muss Koffer packen

Konsequenz aus den jüngsten US-Spionageskandalen: Washingtons Chefspion wird gebeten, Berlin zu verlassen

Mit dieser Mischung aus Selbsterkenntnis und aufkeimendem Selbstbewusstsein hatte kaum einer gerechnet. Deutschland bittet Washingtons Chefspion aus dem Land.

Den Mann, der das Geheimdienstkoordinierungsteam in der Berliner Botschaft leitet, kennen nur wenige Partner in Deutschland. Nennen wir in also John Doe. das ist der US-amerikanische Bruder von Max Mustermann, also ein Platzhaltername für fiktive oder nicht identifizierte Personen. Es soll ein Mann der CIA sein, und die ist vor rund einer Woche unrühmlich aufgefallen, weil sie über vermutlich zwei Jahre einen Mitarbeiter des Bundesnachrichtendienstes geführt hat. Der Mann am Scanner beschaffte allerlei Material, mit dem die USA zumindest die Bündnistreue des deutschen Auslandsgeheimdienstes gegenchecken konnten. Das ist ein übliches Verfahren von Geheimdiensten, die immer und ewig jedermann misstrauen. Doch, so hatte Kanzlerin Merkel bereits gesagt, als offenbar wurde, dass die National Security Agency (NSA) ihr Handy abgehört hatte: »Ausspähen unter Freunden - das geht gar nicht.« Die NSA gehört übrigens ebenso wie der Militärgehei...


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