Noch schnell eine Tour vor dem Krieg
Die Frankreich-Rundfahrt folgt den Spuren ihrer Austragung vor 100 Jahren wenige Tage vor dem Ersten Weltkrieg
Am Tag des folgenschweren Attentats von Sarajevo startete 1914 die Tour de France. Viele Teilnehmer starben später auf den Schlachtfeldern des Ersten Weltkriegs.
Die Tour de France ist eine Zeitmaschine. Wer am Mittwoch zum Start der 5. Etappe in Ypern fahren wollte, musste das Tor von Menen passieren. In den riesigen Torbogen sind die Namen der 55 000 britischen Gefallenen aus den ersten drei von insgesamt fünf blutigen Flandernschlachten eingemeißelt. Links und rechts des Kurses der vierten bis zehnten Etappe befinden sich Gräberfelder; mal für nur wenige Hundert, dann wieder einige Tausend Tote. Briten liegen neben Kanadiern und Australiern. Franzosen, Deutsche und Belgier haben oft separate Ruhestätten.
Manchmal sind die einstigen Kriegsgegner aber auch nebeneinander unter die Erde gebracht. »Sie wurden an der vordersten Frontline bestattet«, erzählen Schrifttafeln. Nicht immer war die Nationalität der Toten auszumachen. Der Grabstein ist dann mit der Inschrift »Ein Soldat des Großen Kriegs« versehen. An einigen Steinen des Derry House Cemetary bei Ypern - so genannt wegen des Baue...
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