Zwischen Trauma und Neuanfang
Bremerhavener Ausstellung zeigt Schicksal von Holocaustüberlebenden
Wenn man 93 Jahre alt ist, kann einem das Gedächtnis schon mal im Stich lassen. »Meine Erinnerung ist sehr schlecht«, sagt Clemens Kalischer. An manches seiner bewegten Vergangenheit kann er sich mit Hilfe seiner Fotos und seiner beiden Töchter immerhin vage erinnern. Zwei Jahre lang fotografierte er Überlebende des Holocausts bei ihrer Ankunft in New York. 30 seiner Schwarz-Weiß-Fotografien sind vom 14. Juli an in der Sonderausstellung »Displaced Persons. Überlebende des Holocausts 1938-1951« des Deutschen Auswandererhauses in Bremerhaven zu sehen.
Kalischer emigrierte als Zwölfjähriger mit seiner jüdischen Familie 1933 von Berlin nach Paris. Bei Kriegsausbruch wurde er als Zwangsarbeiter ausgebeutet. 1942 gelang ihm die Flucht in die USA. Fortan arbeitete er als Fotograf für die großen US-amerikanischen Zeitungen und Magazine wie »Newsweek« oder »New York Times«.
Ihn interessierten vor allem normale Menschen, keine Pro...
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