Die Schwäche der türkischen Opposition

Etwa ein Jahr ist es her, dass im türkischen Istanbul die Proteste zur Erhaltung des Gezi-Parks von der Polizei brutal niedergeschlagen wurden. Die Protestbewegung, die bei vielen gar revolutionäre Gefühle weckte, konnte am Ende keinen politischen Wechsel in der Türkei herbeiführen. Obwohl binnen dreier Monate über 3,5 Millionen Menschen auf die Straße gingen, um gegen den autoritären Führungsstil von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan zu demonstrieren, könnte eben dieser Mann die Präsidentschaftswahlen am 10. August mit absoluter Mehrheit gewinnen.

Anfang Juli gab die Partei für Gerechtigkeit und Aufschwung (AKP) offiziell bekannt, was ohnehin jeder wusste: Erdogan kandidiert für das Amt des Präsidenten. Nach drei Legislaturperioden darf er nicht erneut als Ministerpräsident antrete...