Spiel? Von wegen. Krieg!
Christian Stückl brachte Shakespeares »Ein Sommernachtstraum« auf die Passionsbühne von Oberammergau
Gesunder Wald sieht anders aus. Die gelbstichigen Fichten lassen wenig Raum für die einst von Ralph Waldo Emerson, dem Philosophen aus Neuengland, gehegte Hoffnung: »In den Wäldern kehren wir zur Vernunft und zum Glauben zurück.« Zudem, wie der Tuchhändler und Laienmime Zettel weiß, »halten Vernunft und Liebe heutzutage nicht viel Gemeinschaft«.
Wir sind im »Sommernachtstraum« - auf der 42 Meter breiten Bühne des Passionsspielhauses Oberammergau. Wo alle Dezennien (2020 wieder) das »Spiel vom Leiden, Sterben und Auferstehen unseres Herrn Jesus Christus« unter Mitwirkung Tausender Bewohner der oberbayerischen Gemeinde eine halbe Million Besucher in den biblischen Bann zieht, hat Regisseur Christian Stückl in diesem Jahr William Shakespeares Spiel vom Leiden, Sterben und Auferstehen der Liebe und Lust inszeniert.
Spiel? Von wegen. Krieg! Wer immer noch der schlichten Sicht anhängt, der Komödien-Klassiker des Genies aus Str...
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