Worte der Ermutigung in allzu finsteren Zeiten
Vor 75 Jahren ermordete die SS den widerständigen Pfarrer Paul Schneider
Der evangelische Pfarrer Paul Schneider war in der NS-Zeit nicht der einzige Kirchenmann im Konzentrationslager Buchenwald. Doch seine Ermordung durch die SS machte ihn vor 75 Jahren zu einem der ersten Nazi-Opfer der Bekennenden Kirche.
Weimar. Seine Ermordung war nicht geplant. Ursprünglich wollte die SS den evangelischen Pfarrer Paul Schneider (1897-1939) »nur« demütigen, um seinen widerständigen Geist zu brechen. Im November 1937 war er aus dem Rheinland in das Konzentrationslager Buchenwald bei Weimar überstellt worden. Gedacht war an seine Entlassung als innerlich gebrochener Mann, was andere abschrecken sollte. Doch das Kalkül der Lagerleitung scheiterte an Schneiders Unbeugsamkeit.
Die Kraft dazu habe ihm sein christlicher Glaube gegeben, ist die pensionerte Theologin Elsa-Ulrike Ross überzeugt. Sie war bis 2005 Pastorin am Evangelischen Gemeindezentrum »Paul Schneider« in Weimar und ist heute Vorsitzende der Pfarrer-Paul-Schneider-Gesellschaft. Seine Lebensmaxime fand Schneider in einem Wort aus der biblischen Apostelgeschichte: »Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.«
Mit dieser Grundüberzeugung rief er aus dem Fenster seiner Einzelhaft...
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