»Wir können eben auch Etappen gewinnen«

Nur zusammen mit ihren Helfern im Team ist für die Stars der Tour-Einzelsieg möglich

Die Tour de France geht in die entscheidende Phase. Zum Favoritenkreis gehören auch noch der Amerikaner Floyd Landis (Phonak), der Russe Denis Mentschow (Rabobank) und Carlos Sastre (CSC) aus Spanien. Bevor diese drei am letzten Anstieg auf sich allein gestellt sind, müssen ihre Helfer arbeiten. ND befragte den Leipziger Bert Grabsch, der in den Ebenen Floyd Landis versorgt, den Amerikaner Christian Vandevelde, der Carlos Sastre unterstützt, und Michael Rasmussen, der sich in den Dienst seines Kapitäns Mentschow stellt, nach ihrer Arbeit, dem Charakter der Chefs und den Aussichten auf einen Erfolg.

ND: Michael Rasmussen, in den Pyrenäen Ihr imposanter Rabobank-Bergexpress, jetzt sogar ein Etappensieg. Woher nehmen Sie und Michael Boogerd die Kraft, das Peloton so zu zermürben?
Wir sind einfach gut in Form. Meine Rückenpropbleme vom Frühjahr sind vergessen und ich kann befreit auffahren. Michael und ich gehören zu den stärksten Bergfahrern im Feld. Und wir können, wie zu sehen, eben auch selbst Bergetappen gewinnen. Aber wir haben mit Denis jemanden, der die Tour für sich entscheiden kann. Diesem Ziel ordnen wir alles unter.

Denis Mentschow gilt als Fahrer, der kaum selbst auf Angriff setzt. Wie passt das mit Attackierern wie Ihnen und Boogerd zusammen?
Man muss erst einmal auf diesem Niveau mithalten können, auf dem Denis agiert. Er ist ein ausgeglichener Fahrer, auch ein guter Einzelzeitfahrer. Das prädestiniert ihn für diese Aufgabe.

Bert Grabsch, über Phonak heißt es, das Team sei nicht stark genug am Berg. Wie sehen Sie das?
Am letzten Gipfel hat doch fast niemand mehr einen Teamkollegen bei sich. Da muss Floyd Landis sich gegen die anderen durchsetzen. Und das kann er. Unsere Aufgabe ist, ihn vorher in den Tälern aus dem Wind zu nehmen, ihm Wasser zu bringen und darauf zu achten, dass er keine Kraft vergeudet.

Wie ist Landis als Kapitän?
Er ist der komplette Gegenentwurf zu Lance Armstrong. Während Armstrong immer alles dominiert hat, so ist Floyd einer von uns. Klar, vom Leistungsvermögen sind wir anderen meilenweit von ihm entfernt. Aber wenn wir abends im Hotel zusammensitzen und reden, sind wir auf dem gleichen Level.

Entscheidet Floyd mit, welche Gruppe weggelassen wird und welche nicht?
Ja, klar. Das bestimmen er und der Teamchef John Lelangue.

Christian Vandevelde, damit Carlos Sastre die Tour gewinnt, muss Druck auf Phonak ausgeübt werden. Sie müssen attackieren ...
Sicherlich. Mit Frank Schleck hat das ja schon gut geklappt. Wir werden das weiter versuchen. Aber am Ende muss Carlos stärker als Floyd sein.

Sie sollten am Berg ursprünglich Ivan Basso helfen. Ist Carlos Sastre eine andere Art von Kapitän?
Oh ja, es ist einfacher. Für Ivan musste man immer viel machen. Carlos ist eigenständiger. Wir sind untereinander mehr Kameraden.

Wer gewinnt die Tour?
Grabsch: Ich denke schon, Floyd Landis.
Rasmussen: Denis Mentschow hat alle Möglichkeiten dafür.
Vandevelde: Aufs Treppchen kommt Carlos sicherlich. Er ist ein Mann der letzten Woche und kann es auch bis ganz nach oben schaffen.

Interviews: Tom MustrophND: Michael Rasmussen, in den Pyrenäen Ihr imposanter Rabobank-Bergexpress, jetzt sogar ein Etappensieg. Woher nehmen Sie und Michael Boogerd die Kraft, das Peloton so zu zermürben?
Wir sind einfach gut in Form. Meine Rückenpropbleme vom Frühjahr sind vergessen und ich kann befreit auffahren. Michael und ich gehören zu den stärksten Bergfahrern im Feld. Und wir können, wie zu sehen, eben auch selbst Bergetappen gewinnen. Aber wir haben mit Denis jemanden, der die Tour für sich entscheiden kann. Diesem Ziel ordnen wir alles unter.

Denis Mentschow gilt als Fahrer, der kaum selbst auf Angriff setzt. Wie passt das mit Attackierern wie Ihnen und Boogerd zusammen?
Man muss erst einmal auf diesem Niveau mithalten können, auf dem Denis agiert. Er ist ein ausgeglichener Fahrer, auch ein guter Einzelzeitfahrer. Das prädestiniert ihn für diese Aufgabe.

Bert Grabsch, über Phonak heißt es, das Team sei nicht stark genug am Berg. Wie sehen Sie das?
Am letzten Gipfel hat doch fast niemand mehr einen Teamkollegen bei sich. Da muss Floyd Landis sich gegen die anderen durchsetzen. Und das kann er. Unsere Aufgabe ist, ihn vorher in den Tälern aus dem Wind zu nehmen, ihm Wasser zu bringen und darauf zu achten, dass er keine Kraft vergeudet.

Wie ist Landis als Kapitän?
Er ist der komplette Gegenentwurf zu Lance Armstrong. Während Armstrong immer alles dominiert hat, so ist Floyd einer von uns. Klar, vom Leistungsvermögen sind wir anderen meilenweit von ihm entfernt. Aber wenn wir abends im Hotel zusammensitzen und reden, sind wir auf dem gleichen Level.

Entscheidet Floyd mit, welche Gruppe weggelassen wird und welche nicht?
Ja, klar. Das bestimmen er und der Teamchef John Lelangue.

Christian Vandevelde, damit Carlos Sastre die Tour gewinnt, muss Druck auf Phonak ausgeübt werden. Sie müssen attackieren ...
Sicherlich. Mit Frank Schleck hat das ja schon gut geklappt. Wir werden das weiter versuchen. Aber am Ende muss Carlos stärker als Floyd sein.

Sie sollten am Berg ursprünglich Ivan Basso helfen. Ist Carlos Sastre eine andere Art von Kapitän?
Oh ja, es ist einfacher. Für Ivan musste man immer viel machen. Carlos ist eigenständiger. Wir sind untereinander mehr Kameraden.

Wer gewinnt die Tour?
Grabsch: Ich denke schon, Floyd Landis.
Rasmussen: Denis Mentschow hat alle Möglichkeiten dafür.
Vandevelde: Aufs Treppchen kommt Carlos sicherlich. Er ist ein Mann der letzten Woche und kann es auch bis ganz nach oben schaffen.

Interviews: Tom Mustroph

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