Warum die Reichen immer reicher werden
Der Wirtschaftswissenschaftler Thomas Piketty hat seine Thesen erweitert und legt Lösungsvorschläge vor
Ein französischer Ökonom hat mit einem Bestseller Verteilungsfragen in den Mittelpunkt der Krisendiskussion in Deutschland gerückt. Jetzt legt Thomas Piketty zusammen mit einem US-Kollegen nach.
Die Reichen werden immer reicher. Diese Binsenweisheit untermauert Thomas Piketty mit seinem 685-Seiten-Wälzer über das »Kapital im 21. Jahrhundert«. Doch er trifft offenbar nicht allein den linken Zeitgeist, sondern wird auch in den Feuilletons von »New York Times« bis »FAZ« gefeiert oder zerrissen. Seine Kernthese: Die Renditen legen schneller zu als das Wachstum (r>g). Was auch künftig auf eine Umverteilung des Geldes zugunsten Vermögender hinausläuft.
Angesichts der historischen Niedrigzinsphase ist das keine Banalität. Pikettys Kernthese stößt auf Kritik, bei wirtschaftsliberalen Ökonomen wie dem Wirtschaftsweisen Lars Feld, aber auch bei Peter Bofinger. Dagegen brechen Paul Krugman und der Sprecher der Memorandum-Gruppe, Heinz-J. Bontrup, eine Lanze für ihn. Bontrup: »Das ist sein großes Verdienst: Er hat die Vermögensverteilung empirisch seziert. Mit einer langen Zeitreihe, die einmalig ist.« Daher wissen wir, dass i...
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