Orbán drückt seinen Politkitsch durch

Umstrittenes Denkmal zur Rolle Ungarns in der NS-Zeit in Budapest enthüllt

Heimlich in der Nacht ist der umstrittene Opferengel samt Denkmalsadler am Wochenende in Budapest gelandet. Das Werk muss von der Polizei gegen Proteste geschützt werden.

Eine feierliche Denkmalsenthüllung sieht anders aus. Erst wurde das geflügelte Säulenmonument zur Erinnerung an die deutsche Besatzung Ungarns am Wochenende klammheimlich in der Nacht von Kränen auf den von der Polizei abgesperrten Budapester Freiheitsplatz gehievt. Dann prasselte ein Eierregen wütender Demonstranten auf das bizarre Gedenkstättengeflügel. Zu Wochenbeginn blies die Regierung des rechtspopulistischen Premiers Viktor Orbán (Fidesz) dann auch noch die offizielle Einweihung des umstrittenen Monuments ab.

Die Regierung sei sich der »Missverständnisse« um das Denkmal bewusst, sagte Regierungssprecher János Lázár. Aber das sei nicht »gegen irgendwelche Leute« errichtet worden. Die Regierung habe mit dem Denkmal verdeutlichen wollen, dass die Deportation der ungarischen Juden sich ohne die deutsche Besatzung nicht hätte ereignen können.

Doch genau in diesem Ansinnen wittern Kritiker ...


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