Polens CIA-Skandal: Cash für die Foltervilla

Schweigen, Beschwichtigungen und Rechtfertigungen nach dem Straßburger Urteil

  • Julian Bartosz, Wroclaw
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Die polnische Mitverantwortung für die Misshandlung und illegale Inhaftierung von Terrorverdächtigen in einem geheimen CIA-Gefängnis lässt in der polnischen Öffentlichkeit die Wellen hochschlagen.

Das am Mittwoch verkündete, einstimmig getroffene Urteil des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte gegen Polen rief in Warschau sehr rege Reaktionen hervor. In den Jahren 2001 bis 2003 hatte der US-amerikanische Geheimdienst CIA in einem den heimischen Spezialdiensten gehörenden Schulungszentrum in Stare Kiejkuty im Einverständnis mit polnischen Verantwortlichen ein »schwarzes Loch« zum Verhör Terrorverdächtigter eingerichtet. In dem Ort im Nordosten des NATO-Staates waren mutmaßliche Al-Quaida-Mitglieder gefoltert worden. Nach dem noch nicht rechtskräftigem Urteil muss Polen den beiden Klägern, einem Palästinenser und einem Mann aus Saudi-Arabien, je 100 000 Euro Schmerzensgeld zahlen.

Im Namen des Staatspräsidenten Bronislaw Komorowski sagte dessen Sprecherin Joanna Trzaska Wieczorek, das Straßburger Urteil sei »für Polen beschämend«, sowohl »als Belastung wie für das Ansehen des Landes«. Sie betonte, die jetzige Reg...


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