Schwarz-grüne Gedankenspiele

Seehofer und Göring-Eckardt halten Koalition im Bund 2017 für möglich

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. CSU-Chef Horst Seehofer und Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt haben am Wochenende schwarz-grüne Koalitionsüberlegungen für die Bundestagswahl 2017 weiter befeuert. Beide Politiker erklärten in Interviews ein solches Bündnis für möglich. Während Seehofer Schwarz-Grün in der »Welt am Sonntag« als »Frage von Personen« bezeichnete, nannte Göring-Eckardt in der »Neuen Osnabrücker Zeitung« Inhalte in der Energie-, Landwirtschafts- oder Innenpolitik als entscheidend.

In der vergangenen Woche hatte sich CDU-Generalsekretär Peter Tauber für eine Koalition mit den Grünen ausgesprochen und die Oppositionspartei aufgerufen, »ihre Scheu vor der Union« abzulegen. Die Vorteile einer schwarz-grünen Koalition mit »vernünftigen« Partnern seien in Hessen erkennbar geworden, »und das könnte sich 2017 auch im Bund zeigen«, sagte der bayerische Ministerpräsident. Seine Hoffnung ruhe auf »Pragmatikern« wie der Grünen-Fraktionschefin Göring-Eckardt, fuhr Seehofer fort. »Mit solchen Leuten kann man arbeiten.«

Göring-Eckardt sagte der »NOZ«, sie halte eine schwarz-grüne Koalition für möglich. »Eins ist jedoch schon jetzt klar: Das werden keine leichten Verhandlungen.« Ihre Partei gehe als eigenständige Kraft in den Wahlkampf 2017. »Wir schließen nichts aus, wir verabreden aber auch nichts«, so Göring-Eckardt. Zu einem möglichen Dreierbündnis mit SPD und LINKEN äußerte sich Göring-Eckardt skeptisch. Wenn sich die LINKE außenpolitisch nicht bewege, werde es Rot-Rot-Grün im Bund nicht geben. »Ich habe den Eindruck, in der LINKEN gibt es starke Kräfte, die alles dafür tun, durch Radikalopposition eine Regierungsperspektive zu verhindern«, sagte die Fraktionschefin. AFP/nd

- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -