Von einem Slum in den nächsten

Umsiedlungsprogramm in Kenia erfüllt selten die Erwartungen der Bewohner aus den Elendsvierteln

  • Adam Bemma, Nairobi
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Zwölf Jahre sind seit dem Start des Pilotprojekts des »Kenya Slum Upgrading Programme« vergangen. Doch viele Mieter fühlen sich von der Regierung und vom UN-Siedlungsprogramm im Stich gelassen.

An östlichen Rand des Kibera-Slums in der kenianischen Hauptstadt Nairobi stehen Kinder vor einer Zapfstelle an. In Hintergrund sind die grauen und beigen Wohnblöcke von Soweto Ost zu sehen. Ein Mädchen setzt sich ihren mit Wasser gefüllten Behälter auf den Kopf und bewegt sich heimwärts. Sie lebt mit ihrer Familie in der dritten von insgesamt fünf Etagen.

In der Drei-Zimmer-Wohnung wischt Mutter Hilda Olali den Boden. Wasser und Strom sind abgestellt, und die 49-Jährige hat, wie sie sagt, die Nase gestrichen voll. Die fünfköpfige Familie denkt darüber nach, die Wohnung aus Stein aufzugeben und wieder in eine der Hütten aus Lehm und Zinkblech zu ziehen. »Zu Anfang waren wir wirklich begeistert«, berichtet Olali. »Doch inzwischen ist das Leben hier härter geworden. Seit Wochen sind wir ohne Wasser. Wir sind zu arm, um welches zu kaufen.«

Der Blick aus dem Küchenfenster gibt die Sicht auf einen stetig steigenden Müllberg f...


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