Wenn Geld nicht alles ist
In Zuverdienstfirmen für psychisch Kranke sorgt der Mindestlohn für Sorgenfalten
Der Mindestlohn kommt - auch für Beschäftigte von Firmen, die psychisch Kranken einen Arbeitsplatz bieten. Doch viele der Betriebe wissen nicht, wie sie 8,50 Euro pro Stunde erwirtschaften sollen.
Als Georg Z. zum ersten Mal in der BGS-Elektrowerkstatt stand, hat er sich gefreut wie ein Schneekönig. Die Werkbänke und Regale hätten ausgesehen »wie Kraut und Rüben«, erinnert er sich - es gab also viel zu tun. Z. räumte und sortierte; er war ganz in seinem Element. Endlich Arbeit, endlich eine Aufgabe, endlich das Gefühl, wieder dazu zu gehören.
Z. kennt andere Zeiten. Zeiten, in denen er die Tage im Bett verbringen musste, zugedröhnt von starken Medikamenten und unfähig, auch nur einen Fuß vor die Tür zu setzen. Es waren die Tage, in denen die Ängste wieder über ihn kamen, die Panik, der Schwindel. Z. ist, wie er selbst sagt, »gemütskrank«, seit er in den 1960er Jahren als junger Wehrpflichtiger an die Grenze geschickt wurde. Der harte Umgang, die strikte Hierarchie, das Schießen setzten ihm zu; nach neun Monaten musste er entlassen werden - mit einer, wie Mediziner sagen, chronischen psychischen Erkrankung. Einer seiner früh...
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