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Programm für Aussteiger aus rechter Szene

Sachsen-Anhalt startet Hotline und Internetangebot

  • Lesedauer: 2 Min.

Magdeburg. In Sachsen-Anhalt ist ein Programm für Aussteiger aus der rechten Szene angelaufen. Das Programm mit dem Titel »Extra (Extremismus-Ausstieg)« solle Männer und Frauen ermutigen, sich von ihren rechtsextremistischen Ideologien und Lebenswelten zu lösen, teilte das Innenministerium am Dienstag in Magdeburg mit. Für Ausstiegswillige gebe es eine 24-Stunden-Hotline, eine Mail-Adresse und ein Internetangebot. Ein sozialpädagogisch ausgerichtetes Beratungs- und Informationsteam soll den Weg der Aussteiger individuell und professionell betreuen.

Das Programm »Extra« ist zunächst als zweijähriges Modellprojekt ausgelegt. Aussteigewillige können im Rahmen des Programms Hilfe bekommen, wenn es um persönliche Probleme oder den Umgang mit Behörden geht. Auch die Suche nach einem neuen Lebensumfeld kann unterstützt werden. Ziel von »Extra« sei aber auch zu verhindern, dass junge Menschen in die rechte Szene hineingerieten, hieß es.

Der Verfassungsschutz geht davon aus, dass es in Sachsen-Anhalt im Jahr 2013 rund 1400 Rechtsextremisten gab. Die Zahl war im Vergleich zum Jahr 2012 gestiegen. Viele sind nicht in feste Strukturen eingebunden. Der rechtsextremen NPD gehören derzeit rund 250 Menschen in Sachsen-Anhalt an - das entspricht etwa der Zahl der Vorjahre.

Bislang setzte Sachsen-Anhalt vor allem darauf, Rechtsextreme direkt anzusprechen. Von 2005 an etwa hatte die Polizei ein Aussteigerprogramm aufgelegt - bis 2010 lösten sich aber nur ein halbes Dutzend Rechtsextreme aus der Szene oder erklärten sich dazu bereit. Der damalige Innenminister Holger Hövelmann (SPD) gestand ein, dass die gezielte Ansprache von Menschen aus der rechten Szene nicht zu der erwarteten Resonanz geführt habe. dpa/nd

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