Stacheln am Stacchus
Montagsdemos haben Anteil daran, dass das Thema Hartz IV in Münchens City sichtbar bleibt
Es ist paradox: Im reichen München gibt es rund 70 000 Menschen, die von Hartz IV leben müssen. Die Zahl ist seit Jahren relativ konstant, doch zu den Montagsdemos kommen nur noch wenige.
München. Sie war überschaubar, die Zahl der Hartz IV-Kritiker, die sich am Montag am Münchner Karlsplatz, auch Stachus genannt, einfanden, um das zehnjährige Jubiläum der Münchner Montagsdemo zu begehen. Im August 2004 hatte nach den Großdemonstrationen gegen die Sozialgesetzgebung der rot-grünen Bundesregierung unter Kanzler Gerhard Schröder (SPD) in der bayerischen Landeshauptstadt zum ersten Male eine Montagsdemonstration stattgefunden. Diesmal sagte eine Sprecherin der Münchner Linkspartei in ihrem Grußwort auf der Kundgebung, sie wünsche sich wieder Teilnehmerzahlen wie damals, Widerstand gegen Hartz IV sei notwendig.
Die Bilanz nach zehn Jahren Hartz IV-Kritik ist seltsam klar: Die Zahl der betroffenen Bürger ist nahezu gleich geblieben, die dagegen aktiv Protestierenden sind zu einem kleinen Kreis geschrumpft. 2007, in dem Jahr, in dem die erste solide Statistik zum neuen Sozialgesetz vorlag, bezogen in der bayerischen ...
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