Sturmvögel des Krieges

Gerhard Armanski über den Protest gegen Joachim Gaucks »Feldpredigten«, kirchliche Glaubensgrundsätze und salbungsvolle »Verantwortungsredner« in der deutschen Geschichte

  • Gerhard Armanski
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Gerhard Armanski ist Professor für Kultur- und Sozialgeschichte.
Gerhard Armanski ist Professor für Kultur- und Sozialgeschichte.

Krieg hat leider Konjunktur, real und mental. Umfangreich ist publizistisch und öffentlich der Urkatastrophe des vergangenen Jahrhunderts, des Ersten Weltkriegs, gedacht worden. So auch dieser Tage in Belgien, wo unter anderem Bundespräsident Joachim Gauck anwesend war. »Der Mann, der die Deutschen ändern will«, schrieb die »Zeit« am 31. Juli dieses Jahres über ihn. Dortselbst äußerte man sich eine Woche zuvor reichlich hilflos zu den Ursachen des Krieges, denen man letztlich nichts als Moral und »gute Regierungsführung« entgegenzusetzen weiß. Aber das ist nicht das Problem von Gauck, der eine andere Denke »seines« Volkes anstrebt - als hätte das nicht genug Tod und Elend über die Welt gebracht und selbst erlitten.

Knapp 70 ostdeutsche Pfarrer und Pfarrerinnen haben kürzlich in einem Brief die bellizistische Volte ihres ehemaligen Amtskollegen kritisiert, für Menschenrechte militärisch eingreifen zu wollen. Diese dienen letztl...


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