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Wahlkampf wird zur »Sauerei«

  • Lesedauer: 2 Min.
Brandenburgs demokratische Parteien machen zur Landtagswahl mobil. Überraschend deftig im Ton präsentierten Grüne und FDP am Donnerstag in Potsdam ihre Wahlkampagnen.

Mit Botschaften wie »Lasst die Sau raus« gegen Massentierhaltung und »Zukunft statt Braunkohle« wollen die Brandenburger Grünen die Wähler im Landtagswahlkampf überzeugen. »Wir wollen mit dem Erhalt eines naturnahen ländlichen Raums und dem Kampf für einen Stopp des Braunkohletagebaus in der Lausitz mit unserer Kampagne zwei wichtige eigene Themen setzen«, sagte dazu Spitzenkandidat Axel Vogel in Potsdam. Mehr als 16 000 Plakate werden im ganzen Land aufgehängt, dazu 140 Großplakate. Die Grünen lassen sich den Wahlkampf 175 000 Euro kosten.

Als Wahlziel nannte Vogel »deutlich mehr als die sechs Prozent, die wir bei der Kommunal- und Europawahl im Mai geholt haben« und damit den Wiedereinzug in den Landtag. Hauptkonkurrenten seien bei den Zweitstimmen die SPD, bei den Jungwählern die LINKE. Die Fraktion wolle ihre erfolgreiche Oppositionspolitik fortsetzen, sagte Spitzenkandidatin Ursula Nonnemacher. »Wenn es das Wahlergebnis hergibt sind wir aber auch für Gespräche mit den anderen Parteien außer der AfD offen.«

Sonderbar schweinisch, wenngleich in selbstironischer Pose treten auch die Liberalen an. Fünf Wochen vor der Wahl wirbt die FDP mit einer Anti-Werbekampagne unter dem Motto »Keine Sau braucht die FDP« um mehr Aufmerksamkeit. Laut Spitzenkandidat Andreas Büttner sollen die nachfolgenden Werbeplakate die Aussage dann ins Gegenteil drehen. Etwa mit dem Slogan: »Jeder Arbeitslose braucht die FDP, damit neue Jobs kommen.«

Man habe die Stimmung in der Bevölkerung aufgegriffen, um wieder wahrgenommen zu werden, begründete Büttner die ungewöhnliche Kampagne. Ziel sei der Einzug in den Landtag. Dazu müsse die Partei klarstellen, weshalb sie weiterhin notwendig sei. Brandenburgs FDP setzt in ihrem Wahlkampf vor allem auf Landesthemen wie Mittelstand, Bildung und Verkehrspolitik, wirbt aber auch um die Zielgruppe der Lesben und Schwulen. Prognosen rechnen bei den Landtagswahlen am 14. September nur noch mit einem Zweitstimmen-Ergebnis der Liberalen weit unterhalb der Fünf-Prozent-Hürde. dpa/AFP/nd

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