Tag des Zorns: Hunderttausende demonstrieren für Gaza
Weltweite Proteste gegen Krieg Israels im Gazastreifen
Die Organisatoren hatten für den »Tag des Zorns« ein »eindrucksvollen Zeichen gegen die israelische Gewalt im Gazastreifen« angekündigt. Und das gab es auch. Weltweit demonstrierten am Samstag Hungertausende Menschen für ein Ende des Gazakrieges.
Allein in London forderten mehrere Zehntausend Menschen ein Ende der anhaltenden Angriffe. Die Veranstalter sprachen von bis zu 150.000 Teilnehmern und der größten pro-palästinensischen Demonstration in der Geschichte des Landes. Auf Schildern riefen viele Demonstranten zu einem Boykott israelischer Produkte auf oder kritisierten die staatliche Rundfunkanstalt des Landes BBC für einseitige Berichterstattung.
"@thisQueensPark: Sea Of Protesters London #GazaUnderAttack http://t.co/V2HCUddIiX via @HuffPost pic.twitter.com/UQ8vTXWXGx"
#GazaDayofRage
— zer0blivion (@zer0blivion) 9. August 2014
„Wir sind auf die Straße gegangen, um ein Ende der barbarischen israelischen Angriffe auf Gaza zu verlangen und die britische Regierung aufzufordern, ein sofortiges Waffenembargo über Israel zu verhängen und, um den Palästinensern, die mit Israels Kriegsverbrechen konfrontiert sind, zu zeigen, dass sie nicht allein sind“, erklärte der Veranstalter „Stop the War“ auf seiner Website.
Die wohl größte Demonstration seit Jahrzehnten erlebte das südafrikanische Kapstadt. Behördenvertreter gingen von bis zu 50.000 Teilnehmern aus. Die Demonstranten versammelten sich in der Nähe des Parlaments des Landes und forderten auf Schildern unter anderem ein „Ende des Tötens“ und den „Boykott israelischer Apartheid“.
Cape Town, South Africa. #GazaDayofRage #WorldStandsWithGaza now! #GazaUnderAttack pic.twitter.com/LaoyVabKdC
— CemDM (@Defect101) 9. August 2014
Mehrere Tausend Menschen versammelten sich in auch Sidney und Melbourne. Dort riefen die Demonstranten ihre Regierung unter anderem dazu auf, Israel zu einem sofortigen Waffenstillstand zu drängen. Weitere Demonstrationen fanden in Spanien, Kanada, Malaysia und Oman. Unter dem Hashtag #GazaDaysofRage protestierten Tausende Menschen auch im Netz.
From #Oman with #love #Gaza #GazaUnderAttack #SaveGaza #Palestine #mikopeled #usa #uk #newyork #london #paris pic.twitter.com/D4kDURWOVN
— noah (@se7enheaven_elf) 9. August 2014
Auch in Berlin versammelten sich rund 2000 Demonstranten. Vor dem Axel-Springer-Haus forderten sie unter anderem ein Ende deutscher Waffenlieferungen an Israel. Die Bundesregierung mache sich „durch die Unterstützung der israelischen Regierung mitverantwortlich für die humanitäre Krise in Gaza“, hieß es. Auf dem Potsdamer Platz wurde zudem ein Brief von 350 Personen des kulturellen Lebens verlesen. In diesem fordern sie Bundesregierung und Bundestag auf, sich für den Schutz der Palästinenser einzusetzen. Zu den Protesten aufgerufen hatte das Bündnis „Berlin für Gaza“.
Berlin today on #GazaDayofRage - more photos and videos from global #GazaA9 protests here: http://t.co/D3FFLbgZSF pic.twitter.com/VJfiisaSJR
— CrowdVoice (@CrowdVoice) 9. August 2014
Im Gazastreifen hielt die Gewalt auch am Samstag an. Nach Angaben palästinensischer Rettungskräfte kamen seit Freitag zehn Palästinenser bei israelischen Angriffen ums Leben. Damit steigt die Anzahl palästinensischer Todesopfer auf 1914. Laut Vereinten Nationen handelt es sich bei über 70 Prozent um Zivilisten. Auf israelischer Seite starben 64 Soldaten und 3 Zivilisten. fak
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.