Fenster der Gelegenheit

Irakische Kurden treiben die Vorbereitung für einen eigenen Nationalstaat voran

Die Kurden sind mit rund 30 Millionen Menschen das größte Volk der Welt, das über keinen eigenen Nationalstaat verfügt. Die Krise in Irak öffnet ein Fenster der Gelegenheit.

Die Krise der einen ist die Chance der anderen: Während Iraks Zentralregierung unter dem Premier auf Abruf, Nuri al-Maliki, durch den Vormarsch der Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) militärisch an Boden und politisch an Unterstützung verliert, sieht die Lage in Nordirak anders aus. Zwar muss sich dort die Autonome Region Kurdistan auch der IS zu Wehr setzen, doch parallel dazu wird die Ausrufung eines eigenen Nationalstaates vorbereitet.

Der Präsident der autonomen Kurdengebiete, Massud Barsani, hat das kurdische Parlament in Erbil bereits beauftragt, zwei Volksbefragungen einzuleiten: Bei der einen geht es um die Umsetzung des Artikels 140 der irakischen Verfassung, der eine Volksbefragung über den noch nicht geklärten Status der strategisch bedeutungsvollen und ölreichen Stadt Kirkuk vorsieht. Die Bevölkerung soll darüber befinden, ob sie zu Irak oder zur Autonomen Region Kurdistan gehören will. Im zweiten Referendum solle...


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