Spröde Revolutionsromantik

Im Kino: »Jimmy’s Hall« von Ken Loach spielt im ländlichen Irland der 1930er Jahre

  • Marc Hairapetian
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Ken Loach, Jahrgang 1936, ist der vielleicht letzte aufrechte und vor allem kämpferische Sozialist unter den englischen Filmemachern. Das langjährige Mitglied der Labour Party, das 2004 die extrem linke Respect Coalition und 2012 die Trade Unionist and Socialist Coalition unterstütze, geißelt nicht nur in seinen Sozialdramen reaktionäre Regierungen und verknöcherte Institutionen, nein, Loach legt sich auch im realen Leben mit ihnen an. Manchen geht er dabei zu weit: Gegenüber Margaret Thatcher blieb er über ihren Tod hinaus unversöhnlich und forderte »in Memoriam an ihre Wirtschaftspolitik« anstelle eines Staatsbegräbnisses ein »Armengrab zum niedrigsten Preis«. Auch steht er auf Seiten der Palästinenser und meint, dass der israelische Staat mit seiner rigiden Haltung im Gaza-Streifen »Gefühle des Antisemitismus füttern« würde.

In Interviews kann sich Loach aber auch von seiner charmanten Seite zeigen und über die bahnbrechend...


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