Die zwei Leben des Hans Bayer

Ausstellung zu einem »Kriegsberichter« im Zweiten Weltkrieg in der Topographie des Terrors

  • Stephan Fischer
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Stellen Sie sich vor, Sie haben einen Fehler begangen. Nicht irgendeinen, sondern einen existenziellen. Keine falsche Tat im Affekt, sondern Sie sind über Jahre sehenden Auges in die Katastrophe gelaufen, Sie haben Schuld auf sich geladen, die in einem Leben nicht mehr abzutragen ist. Sie haben ohne Übertreibung am verbrecherischsten Krieg der Menschheitsgeschichte mitgewirkt. Wie Millionen andere. Bis zum Zusammenbruch. Was bleibt Ihnen: Weitermachen? Auslöschung des Selbst? Der nur noch sehr kleine Schritt in den Wahnsinn? Oder die vage Hoffnung, noch einmal ganz neu zu beginnen, mit dem Namen die Vergangenheit abzulegen, die doch nicht ruhen lässt; in einem zweiten Leben alles dafür zu tun, dass der Weg des ersten für die Nachfolgenden nicht mehr möglich ist?

»Ich sehe hier die Urkräfte des Menschen wüten, sehe, wie er raubt, mordet, plündert, quält.« Hans Bayer ist im August 1941 Teil der deutschen Kriegsmaschinerie, die p...


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