Wissenschaft und Widerstand
Historiker würdigen Leben und Werk der Biologin Elisabeth Schiemann
Sie teilte das Schicksal vieler begabter Frauen, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine wissenschaftliche Laufbahn anstrebten: Elisabeth Schiemann, die am 15. August 1881 im estnischen Fellin (heute Viljandi) geboren wurde, besuchte zunächst die höhere Töchterschule, belegte danach in Berlin ein Lehrerinnenseminar und unterrichtete an einer Mädchenschule. Bei alldem blieb es jedoch ihr großer Wunsch, an der Berliner Universität Naturwissenschaften zu studieren. Doch erst als 1908 in Preußen das Frauenstudium zugelassen wurde, konnte sie sich regulär immatrikulieren.
Ihr besonderes Interesse galt der Botanik. Mit viel Akribie erforschte sie die Bedeutung von Mutationen für die Artbildung und verfasste darüber 1912 auch ihre Doktorarbeit. Zwei Jahre später wurde Schiemann Assistentin am Institut für Vererbungsforschung der Landwirtschaftlichen Hochschule in Berlin, wo sie sich 1924 mit Untersuchungen zur Genetik des Sommer- und...
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