Von einem an alle

Neue Medien und internationale Konflikte: eine Ergänzung zu »Sagen und sagen lassen« von Velten Schäfer (»nd« vom 9.8.)

  • Malte Daniljuk
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

In den vergangenen Monaten bekam das Publikum die prinzipielle Schwäche der alten Medien wieder deutlich zu spüren. Eine sehr überschaubare Anzahl von Chefredakteuren hat wesentlichen Einfluss darauf, was die Bürger aus den internationalen Krisengebieten erfahren, wie diese Informationen gewichtet und bewertet werden.

Dass diese Meinungsführer aus »Zeit«, »Süddeutsche« und »Spiegel«, aus ARD und ZDF auf das engste mit den wirtschaftlichen und politischen Eliten des Landes vernetzt sind, sollte nicht erst seit der Netzwerkanalyse von Uwe Krüger bekannt sein. Bereits 1980 stellte der MacBride-Bericht der UNESCO fest, dass die Inhalte der internationalen Medien von der Sichtweise der Eliten aus Europa und den USA dominiert werden. Die internationale Berichterstattung, so der Report, verleite »durch Implikationen zu Fehlinterpretationen und dient der Feindbildproduktion«.

Zehn Jahre später formulierte Lance Bennett seine Ind...


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