Spielen wie ein Soldat
Branchenmesse Gamescom bricht Zuschauerrekord - auch mit heiklen Produkten
Politiker loben auf der am Sonntag zu Ende gehenden Gamescom die wirtschaftliche und kulturelle Bedeutung der Computerspielebranche - und ignorieren militaristische Ballerspiele.
Dorothee Bär ist ein Fan von Computerspielen. Daran ließ die Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium, das in der Regierung neben der Pkw-Maut auch das Thema »digitale Infrastruktur« verantwortet, beim Besuch auf der Gamescom keinen Zweifel aufkommen. In ihrer Rede auf der Kölner Spielemesse forderte die CSU-Politikerin ihre Zuhörer auf, weniger Bücher und mehr Games zu verschenken. Auch auf der Regierungsbank im Bundestag werde per Computer gezockt, gehüpft und geballert, berichtete Bär strahlend. Nichtspieler verglich die 36-Jährige mit Analphabeten. Und versprach noch mehr Förderung seitens der Bundesregierung.
Auch Kölns Oberbürgermeister Jür-gen Roters und die nordrhein-westfälische Medienministerin Angelica Schwall-Düren (beide SPD) zeigten sich erfreut, dass die weltweite »Leitmesse« der noch vor nicht allzu langer Zeit als schmuddelig geltenden Games-Industrie in seiner Stadt re-spektive ihrem Bundesland stattfind...
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