Offene Grenzen 
zwischen Symbolik und Realität

25 Jahre nach dem Paneuropäischen Picknick herrscht weiter reger Grenzeverkehr von Ost nach West

Die offenen Grenzen haben den peripheren Kapitalismus nach Ungarn und die Ungarn in den Westen gelassen. Vor 25 Jahren stürmten erst einmal Hunderte DDR-Bürger in den Westen.

Am nur wenige Minuten von dem historischen Ort des Paneuropäischen Picknicks entfernten Grenzübergang Klingenbach/Sopron gibt es jeden Morgen Stau von Ungarn nach Österreich und jeden Abend Stau von Österreich nach Ungarn. Grund ist nicht eine geschlossene oder kontrollierte Grenze, sondern dass zahllose ungarische Grenzgänger zur Arbeit nach Österreich und wieder zurück fahren. Viele bringen außerdem ihren Nachwuchs in die österreichischen Schulen im Grenzgebiet, weil sie sich von zweisprachiger Bildung ihrer Kinder eine Aufhellung der in Ungarn trüben Zukunftsaussichten versprechen. Manche Grundschulen in den östlichen Grenzgebieten Österreichs platzen aus allen Nähten.

Nicht nur in Klingenbach/Sopron ergießt sich der Migrationsstrom von Ost nach West. Der Railjet zwischen Budapest und Wien, die Hauptstadtschnellverbindung mit der Bahn, ist nach Jahren eleganter Leere mittlerweile im Zweistundentakt zu jeder Zeit voller Pass...


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