Grüne warnen vor politischem BER-Termin
Die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Abgeordnetenhaus, Ramona Pop, hat am Dienstag vor einem «politisch gesetzten» Eröffnungstermin für den Hauptstadtflughafen BER gewarnt. Zuvor hatte der «Tagesspiegel» berichtet, dass Airportchef Hartmut Mehdorn eine Flughafeneröffnung noch im Jahr 2016 anstrebe. «Ein Schelm, der keine Wahlkampfhilfe für den Aufsichtsratschef Klaus Wowereit und seine SPD dahinter vermutet», erklärte Pop. Dabei zeige der Blick in die Vergangenheit, dass «politischer Druck» einen großen Anteil am Debakel habe, kritisierte die Fraktionschefin. Die Berliner würden einen «ehrlichen Zeit- und Kostenplan und keinen politisch bestimmten Eröffnungstermin auf tönernen Füßen erwarten.
Dass der Flughafen trotz aller Probleme beim Brandschutz bereits 2016 in Betrieb gehen soll, geht laut dem Medienbericht indirekt aus einer Vorlage von Flughafenchef Hartmut Mehdorn hervor, die dieser dem Aufsichtsrat der Flughafengesellschaft im Juni vorgelegt habe. In diesem Gremium sind die Anteilseigner der Flughafengesellschaft des BER, Berlin, Brandenburg und der Bund vertreten. Eine Bestätigung für die jüngsten Mutmaßungen gab es am Dienstag indes nicht. »Kein Kommentar«, sagte ein Sprecher der Flughafengesellschaft.
Seit der letzten Absage im Januar 2013 gibt es keinen Eröffnungstermin mehr für den BER. Mehdorn selbst wollte einen Termin- und Kostenplan bis Ende dieses Jahres benennen. Erst am vergangenen Wochenende gab es aufgrund von Ausschreibungen der Flughafengesellschaft für den Umzug neue Spekulationen zum Zeitplan. mkr
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.