Zukunftssorgen bei den Trabern

Pferdesport: Favoritensieg beim Galoppderby

  • Werner Preiß
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.
Rene Tebbel (38) aus Elmsbüren freute sich wie ein Sonnenkönig. Bei den Deutschen Meisterschaften der Springreiter verteidigte er in Münster/Westfalen bei 30 Grad im Schatten seinen Vorjahrestitel erfolgreich. Mit seinem kraftvollen Dunkelschimmel Coupe de Coeur übersprang er als Einziger an allen drei Wettkampftagen alle Hindernisse fehlerfrei. »Das beste Pferd hat gewonnen«, freute sich Tebbel bei der Siegerehrung. Auf Rang zwei platzierten sich gleich drei Reiter/Pferd-Paare: Ludger Beerbaum mit Enorm; Markus Ehning mit Sandro Boy und Heinrich Her-mann Engemann mit Aboyeur. Napoleon und Heike Kemmer (Winsen) waren bei den Dressurreiterinnen das Maß aller Dinge. Auch diese beiden wiederholten ihren Triumph von 2005. Hinter ihr rangierten die Welt- und Europameisterinnen Isabell Werth und Nadine Capellmann auf den Plätzen. Zusammen mit Klaus Husenbeth bilden sie die schlagkräftige deutsche Equipe für die Weltreiterspiele (vom 20.8. bis 3.9. in Aachen). Diese Festtage des Pferdesports finden alle vier Jahre statt und vereinen die Aktiven aus sieben Disziplinen: Springen und Dressur, Military und Distanzreiten, Fahrsport, Voltigieren und Westernreiten. 35 000 Zuschauer erlebten am Wochenende das 137. Deutsche Derby auf der Galopprennbahn in Hamburg-Horn. Auch hier gewann mit dem Hengst Schiaparelli, Jockey Andrasch Starke und Trainer Schiergen einer der Favoriten. Dahinter galoppierten mit Dickens und Oriental Tiger zwei Außenseiter durchs Ziel. Schiaparelli ist ein jüngerer Bruder des Derbysiegers von 2000 Samum, der ebenfalls von Starke geritten wurde. Schiergen, der als Jockey alle großen Rennen gewinnen konnte, saß niemals auf einem Derbysieger. Zwischen dem Derby der Galopper in Hamburg und dem Derby der Traber in Berlin-Mariendorf liegt ein ganz normaler Renntag in Hoppegarten (29.7.). Der dritte in diesem Jahr. Der neue Rennverein - acht Mitglieder um den rührigen Vorstandsvorsitzenden Andreas Neue (36) - ist emsig bemüht, den Rennbetrieb aufrechtzuerhalten. Zunächst bis Jahresende. Bis dahin soll Deutschlands größte Galopprennbahn verkauft sein. Sechs Interessenten aus dem In- und Ausland haben ihre Gebote zum Kauf und ihre Konzepte zur Nutzung des Geländes eingereicht. Am 30. Juli beginnt die traditionelle Traber-Woche mit dem Derby als Höhepunkt (6.8.). Das hochkarätige Rennen findet zum 111. Mal statt - immer in Berlin. Eindeutiger Favorit ist der Hengst Russel November mit Hugo Langeweg jr. im Sulky. Heinz Wewering (56), jahrzehntelang der dominierende deutsche Trabrennfahrer, startet mit dem Hengst Preußenstolz, mit dem er am vergangenen Sonntag in Recklinghausen eine letzte große Derby-Vorprüfung erfolgreich bestand. Noch in diesem Jahr wird Wewering seine Trainingszentrale in Castrop-Rauxel auflösen, mit Sack und Pack nach Italien ziehen. »Der Trabersport hat in Deutschland derzeit schlechte Karten. Die Toto-Umsätze gehen immer mehr zurück. Renntage fallen aus, Renn-bahnen machen Pleite. Ich bin gezwungen, mich umzuorientieren«, so Wewering. Der Berliner Trabrennvere...

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