»Weitere Schritte sind denkbar«

Protest gegen Amazon

  • Lesedauer: 1 Min.

Der Präsident des PEN-Zentrums Deutschland, Josef Haslinger (59), ist zuversichtlich, dass der Protestbrief der deutschen Autoren von der Amazon-Spitze ernst genommen wird. Der Onlinehändler habe in Europa einen Zukunftsmarkt, der bei weitem nicht ausgeschöpft sei. »Und wenn Amazon meint, die Praxis beibehalten zu müssen, Autoren für nicht gelungene Geschäftsverträge in Geiselhaft zu nehmen, sind ja durchaus auch noch weitere Schritte denkbar«, sagte der Schriftsteller (»Opernball«) im Interview der Nachrichtenagentur dpa. Bei Amazon werde die Arbeitskraft der Autoren gehandelt, deshalb könnten Autoren auch Druck machen.

Mehr als 1000 deutschsprachige Schriftsteller protestierten in einem offenen Brief gegen die Methoden des Onlinehändlers Amazon. Sie werfen dem Unternehmen vor, gezielt Empfehlungslisten zu manipulieren und Bücher bestimmter Verlage verlangsamt auszuliefern, um höhere Rabatte durchzusetzen.

Auch Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) hat die Methoden des Onlinehändlers Amazon ungewöhnlich scharf kritisiert. Marktmacht und die Herrschaft über zentrale Vertriebswege dürften nicht dazu führen, »dass unsere kulturelle Vielfalt gefährdet wird«. dpa/nd

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