»Am liebsten gegen Bayern«

Qualifikation zur Champions League: Alexander Zickler spielt heute mit dem österreichischen Millionen-Klub Salzburg beim FC Zürich

»Nix schönspielen, nur gewinnen« so formuliert Trainer Giovanni Trapattoni die Zielstellung von Red Bull Salzburg vor dieser Saison. Vereins-Geldgeber und Energydrink-Millionär Dietrich Mateschitz hat noch klarere Vorstellungen, was er von seinem Trainerduo Giovanni Trapattoni/Lothar Matthäus und seiner Mannschaft erwartet - für die 50 Millionen Euro, die angeblich der Jahresetat beim Zweitplatzierten der österreichischen Bundesliga 2005/2006 beträgt. Er will in die Champions League, den einzigen Wettbewerb, in dem sich Ausgaben dieser Größenordnung refinanzieren lassen.
Heute beim Hinspiel der zweiten Runde in der Champions-League-Qualifikation muss Salzburg beim FC Zürich antreten. Mit dabei ist in dem Elf-Nationen-Team neben Kapitän Thomas Linke (einst Bayern) auch Alexander Zickler (2001 mit Bayern Champions-League-Sieger) . Der 32-Jährige gebürtige Bad Salzunger begann seine Karriere in der Bundesliga bei Dynamo Dresden, spielte 12 Mal im DFB-Trikot. Mehrere Beinbrüche ließen ihn große Teile der Karriere in München auf Bank oder Tribüne verbringen. In Salzburg erlebt Zickler seit seinem Wechsel 2005 ein neues Hoch.

Herr Zickler, wissen Sie, was Ihr Trainer Matthäus auf der der Vereins-Internetseite über Sie sagt?
Nein, hab ich nicht gelesen.

Da steht: »Zickler hätte mich mit seinem Talent als Rekordnationalspieler ablösen können.«
(lacht) Lothar übertreibt oft. Aber mit Sicherheit hätte aus meiner Karriere mehr herausspringen können. Ich will nicht alles darauf schieben, aber oft war es doch so: Grad wenn es gut lief, hat mich dann eine Verletzung zurückgeworfen. Das war schwer. Immerhin: Die großen Spiele habe ich mitgemacht - Champions League, Meisterschaft. Was mir fehlt, ist ein großes internationales Turnier.

So wie die WM in Deutschland ...
Ja. Ich fand die WM-Euphorie überragend. Die haben wir bis ins Trainingslager gespürt.

Hat das ein bisschen wehgetan, als Sie die WM gesehen haben?
Ich habe mitgefiebert. Wahnsinn, was die Jungs geleistet haben. Was Klinsmann aus der Mannschaft gemacht hat. Natürlich hat es mich gefreut. Aber mit einem weinenden und einem lachenden Auge.

Vier Tore in den ersten beiden Spielen - Salzburg ist scheinbar ein Jungbrunnen für Sie ...
Für mich ist es super gelaufen, wie auch für die Mannschaft. Ich bin Salzburg dankbar dafür, dass ich die Möglichkeit habe, mich in Österreich noch mal zu präsentieren. Auch Uli Hoeneß und Bayern haben mich immer unterstützt.

Heute gegen Zürich können Sie Dankbarkeit zurückzahlen ...
Wir wollen Red Bull unbedingt international vertreten, hier hat man sich sehr engagiert dafür. Für einige Spieler wird es die letzte Möglichkeit, mal woanders zu spielen, nicht in Ried oder in Altach.

Was ist in Österreich anders?
Der Fußball ist nicht so schnell wie in Deutschland. Auch das Drumherum ist anders. Aber man muss sich nur die Etats anschauen.

Die Kabine in Salzburg ist nicht so schön wie in München?
Ich glaube, in Salzburg sind sogar die Kabinen besser als beim FC Bayern. Das ist aber die Ausnahme, oft ist erlebt man eher Zweitliga-Niveau, aber am Ende ist doch der Platz immer der gleiche.

Was verbindet Sie mit Dresden, wo Sie einst als Profi anfingen?
Meine Eltern, die leben dort. Und was Dynamo macht, verfolge ich schon. Schade um die 2. Liga.

Ihre Karriere werden Sie aber nicht dort ausklingen lassen?
Sag niemals nie. Aber ich kanns mir im Moment kaum vorstellen.

Sie stellen sich lieber die Champions League vor ...
Ja, das wäre...

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