Ferguson ist überall

Die zunehmende Verarmung US-amerikanischer Vorstädte birgt erhebliches Konfliktpotenzial

  • John Dyer, Boston
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

In den USA verarmen die Vorstädte zunehmend, nicht nur Ferguson bei St. Louis. Das geht aus Daten der Brookings Institution hervor, einer renommierten Denkfabrik in Washington.

Der afroamerikanische Bevölkerungsanteil in Ferguson ist von einem Viertel 1990 auf heute zwei Drittel gestiegen. Immer mehr Schwarze sind in den vergangenen Jahren aus dem von der Wirtschaftskrise geplagten St. Louis in den Vorort gezogen. Was auch daraufhin weist, dass hinter den Unruhen nach den tödlichen Schüssen eines weißen Polizisten auf einen schwarzen Jugendlichen mehr steckt als nur Rassismus. Das soziale Problem wird durch weitere Zahlen deutlich, die The Brookings Institution in Washington jetzt veröffentlicht hat.

Nach Angaben der überparteilichen, weltweit anerkannten »Denkfabrik« hat sich der Anteil der unter der Armutsgrenze lebenden Personen in Ferguson zwischen 1990 und 2010 verdoppelt. Heute gibt es rund 25 Prozent Arme in der Stadt. Wobei die Armutsgrenze bei einem Jahreseinkommen von 24 000 Dollar (18 000 Euro) für eine vierköpfige Familie festgelegt ist. Rund 13 Prozent der Bevölkerung in der Kleinstadt m...


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