Raketen auf Israel aus Syrien und Libanon
Armee attackiert weiter Ziele im Gazastreifen / Mehrere Menschen getötet / Hamas richtet erneut angebliche Kollaborateure hin
Berlin. Fast sieben Wochen nach Beginn des Gaza-Kriegs ist Israel an drei Fronten unter Raketenbeschuss geraten. Aus Syrien und dem Libanon wurden in der Nacht zum Sonntag insgesamt sieben Raketen abgefeuert. Auch die Raketenangriffe aus dem Gazastreifen dauerten an. Fünf aus Syrien abgefeuerte Raketen schlugen in der Nacht an verschiedenen Orten auf den Golanhöhen ein. Nur Stunden zuvor hatten Extremisten aus dem Libanon zwei Raketen auf den Norden Israels abgefeuert. Ein Haus in Galiläa sei getroffen worden, teilte der israelische Rundfunk mit. Acht Menschen hätten einen Schock erlitten. Israel legte den Angaben zufolge Beschwerde bei der internationalen Beobachtertruppe Unifil im Südlibanon ein. Die neuen Angriffe nährten die Sorge vor einer Ausweitung des Gazakonflikts.
Die israelische Luftwaffe bombardierte derweil weiterhin Ziele in dem Palästinensergebiet. Am Sonntagmorgen wurde in der Stadt Gaza ein Motorrad angegriffen. Dabei seien zwei Palästinenser getötet und vier weitere verletzt worden, berichtete der israelische Rundfunk. Ein fünfstöckiges Haus in Gaza sei nach massivem Beschuss zusammengebrochen, berichtete der Sender. In Rafah im Süden des Gazastreifens sei ein siebenstöckiges Gebäude beschossen worden, in dem das Innenministerium der Hamas Büros habe. Am Samstag hatte die Armee zwei Bomben auf ein 13-stöckiges Hochhaus in Gaza abgeworfen und es damit vollständig zerstört.
Israel hatte der Bevölkerung im Gazastreifen am Samstag neue Angriffe angekündigt. Die Armee warf Flugblätter ab, auf denen sie die Menschen aufrief, sich von Orten fernzuhalten, an denen militante Palästinenser Raketen abschießen. Jedes Haus, das Ausgangspunkt militärischer Aktionen sei, werde attackiert. Seit Beginn des Gaza-Kriegs am 8. Juli wurden mehr als 2.100 Menschen getötet und mehr als 10.600 verletzt, wie das Gesundheitsministerium in Gaza mitteilte. Auf israelischer Seite kamen 64 Soldaten und 4 Zivilisten ums Leben, Hunderte mussten medizinisch behandelt werden.
Die radikal-islamische Hamas setzt unterdessen die Tötung mutmaßlicher Kollaborateure im Gazastreifen fort. Hamas-Kämpfer erschossen am Samstag vor Dutzenden Zeugen im Hof einer Moschee in Dschabalija vier Männer, die der Zusammenarbeit mit Israel bezichtigt wurden, wie die Nachrichtenagentur Maan meldete. Den erschossenen mutmaßlichen Spitzeln sei zuvor der Prozess gemacht worden, erklärte die Hamas. Bereits am Donnerstag und Freitag hatten die Extremisten mindestens 21 Männer getötet, die mit Israel zusammengearbeitet haben sollen. dpa/nd
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