Raketen auf Israel, Luftangriffe auf Gaza
Medienberichte über eine mögliche neue Waffenruhe / Unterhändler spricht von Fortschritten
Berlin. Militante Palästinenser im Gazastreifen haben am Dienstagmorgen erneut eine Raketensalve auf mehrere israelische Städte abgefeuert. Auch in Tel Aviv heulten die Warnsirenen. Ein Geschoss sei über dem Großraum der Küstenmetropole abgefangen worden, teilte die Armee mit. Es waren dumpfe Explosionen zu hören. Auch in den Küstenstädten Aschkelon und Aschdod sowie weiteren Ortschaften gab es Raketenalarm. In Aschkelon sei eine Rakete in einem Haus eingeschlagen und habe es schwer beschädigt. Zum zweiten Mal binnen zwei Tagen waren am Montagabend aus dem Libanon abgefeuerte Raketen des Typs Katjuscha in Israel eingeschlagen. Nach Angaben der Armee gingen zwei Geschosse in Galiläa nieder. Eine Rakete sei in der Nähe der Grenzstadt Kiriat Schmona und eine weitere in der Nähe der Grenze eingeschlagen, teilte der israelische Rundfunk mit. Israelische Artillerie bombardierte nach Militärangaben den Abschussort.
Israels Luftwaffe griff in der Nacht erneut Ziele im Gazastreifen. Seit Mitternacht seien mehr als 60 Ziele im Gazastreifen angegriffen worden, teilte eine Armeesprecherin in Tel Aviv am Montag mit. Ein 13-Stöckiges Wohn- und Geschäftshaus im Norden von Gaza-Stadt sei gegen Mitternacht von Raketen und mehreren Bomben getroffen und schwer beschädigt worden, berichteten Augenzeugen und ein Fernsehsender der radikalislamischen Hamas-Bewegung. Nach palästinensischen Angaben starben zwei Menschen, etwa 20 wurden verletzt.
Israelische Medien hatten am Montag über eine mögliche neue Waffenruhe mit den militanten Palästinensergruppen berichtet. Dafür gab es jedoch keine offizielle Bestätigung. Ägypten vermittelt in dem Konflikt. Hamas-Sprecher Sami Abu Suhri sagte, es habe bei Kontakten mehr Fortschritte als in der Vergangenheit gegeben. Bisher fehle eine Antwort Israels. Palästinensische Unterhändler halten sich noch in Kairo auf. Israel ist erst nach einer Waffenruhe zu neuen Verhandlungen über die Zukunft des Gazastreifens bereit. Auch Ägypten fordert, vor neuen Gesprächen müssten die Waffen schweigen. Vor einer Woche waren Waffenruhe-Gespräche in Kairo nach einer mehr als einwöchigen Feuerpause gescheitert. dpa/nd
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