Österreichs Schleudersitz neu besetzt
Reinhold Mitterlehner folgt als ÖVP-Chef und Vizekanzler dem zurückgetretenen Michael Spindelegger
Der Rücktritt Spindeleggers von seinen drei Posten bringt zumindest personalpolitisch Bewegung in Österreichs große Koalition. Zwei Ämter sind schon wieder vergeben, das Finanzressort ist noch frei.
Am Tag des überraschenden Rücktritts von Michael Spindelegger als Vizekanzler, Finanzminister und Chef der konservativen Österreichischen Volkspartei (ÖVP) wirkte Reinhold Mitterlehner noch verschreckt, traute sich allerdings als Einziger aus der ÖVP-Ministerriege vor die Kameras. Wenige Stunden später hob ihn seine Partei in den Chefsessel, der als Schleudersitz bekannt ist. Hinter Kanzler Werner Faymann von der Sozialdemokratischen Partei Österreichs (SPÖ) wird der 58-Jährige ab kommenden Dienstag auch den Vizekanzler der Republik geben.
Mitterlehner stammt aus ländlichen Verhältnissen im Bezirk Rohrbach nahe dem bayrisch-böhmisch-oberösterreichischem Dreiländereck. Während seines Jurastudiums schloss er sich einer katholischen Studentenverbindung an. Die karrierefördernde Maßnahme führte ihn über einen Job in der Wirtschaftskammer Oberösterreichs ins Wirtschaftsministerium, das er seit 2006 leitet. Mitterlehner gilt als in ...
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