Noch immer herrscht die Rangordnung »Guter Kurde - böser Kurde«
Dem türkischen Staat und mit ihm der gesamten westlichen Allianz fehlt mehr denn je ein Konzept für das heiße Eisen einer Eigenstaatlichkeit
Die Kurden gelten als das zahlenmäßig größte Volk ohne eigenen Staat. Die Chancen dafür waren bis jetzt gering, sind aber durch den offenkundigen Zerfall Iraks als Staat deutlich gestiegen.
Obwohl es auf dem Kongress der Regierungspartei in Ankara überhaupt keine Rolle spielte, wird es sich nicht von der politischen Tagesordnung der Türkei verdrängen lassen: Der Kampf der kurdischen Minderheit in der Südosttürkei um Selbstbestimmung dauert seit Gründung der Republik an und ist auch heute das gravierendste innenpolitische Problem des Landes. Auch der bisherige Außenminister und nunmehrige designierte Ministerpräsident Ahmet Davutoglu wird sich daran nicht vorbeimogeln können.
Die Kurdenproblematik wird Davutoglu sogar noch unmittelbarer bedrängen als seine Amtsvorgänger, denn der Einfluss Ankaras auf den Verlauf der Dinge ist zusehends geschrumpft. Die auf türkischem Territorium operierende Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) kann sich dies nicht auf die eigenen Fahnen schreiben. Aber der Bürgerkrieg in Irak hat neue Fakten geschaffen.
Der eminent schnelle Aufwuchs der Gotteskrieger-Truppe »Islamischer Staat« (I...
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