Wie sich ein Real-Markt mit einer Kündigung den Ruf ruiniert

Gütliche Einigung statt Hauptverfahren hatte das Arbeitsgericht angeregt, doch das scheiterte an der Hartleibigkeit des Arbeitgebers

Sieben Monate nach dem Rauswurf der Verkäuferin und Betriebsratsvorsitzenden Nina Skrijelj im Real-Markt Maintal-Dörnigheim steht das Kündigungsschutz-Verfahren noch immer aus.

Betäubend swingt Radiomusik durch den Dörnigheimer Real-Markt, unterbrochen nur durch aktuelle Hinweise auf Sonderangebote. Hinter den Kassen, die auch hier in Süd-Hessen bei der Metro-Tochter Real »Checkpoint« heißen, haben sich Schlangen gebildet. Vermutlich niemand hier weiß, dass die Geschäftsleitung vor gut einem halben Jahr die Betriebsratsvorsitzende Nina Skrijelj (48) ohne Angabe von Gründen und mit dem Segen des Restbetriebsrates gefeuert hat. Sie hatte über 15 Jahre als Verkäuferin in dem Dörnigheimer Markt gearbeitet, ist aktives Mitglied der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di und war über zehn Jahre Mitglied des Betriebsrates, ab 2005 auch dessen Vorsitzende.

Nein, Skrijelj hat keine übriggebliebene Bulette eingepackt, auch nicht in die Ladenkasse gegriffen oder Geschäftsgeheimnisse an die Presse ausgeplaudert. Vielmehr hat sie auf einer Betriebsversammlung Umgangsformen der Betriebsleitung kritisiert: Marktleiter ...


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