Aus der Krise in den Krieg: Kosovaren werden Dschihadisten
Als Alternative zur wirtschaftlichen Misere des Landes folgen junge Muslime islamistischen Heils- und Hasspredigern
Die Terrororganisation »Islamischer Staat« rekrutiert ihre Kämpfer verstärkt in Kosovo. Auch wegen der tiefen Wirtschaftskrise gewinnen islamistische Heilsprediger unter jungen Albanern an Einfluss.
Die Aufnahmen des grausamen Schnitts schockierten die Nation. Stolz hatte der kosovarische Dschihadist Lavdrim Muhaxheri aus Syrien Ende Juli Fotos von der Enthauptung eines gefesselten Gefangenen mit der Unterzeile »Gott ist groß« per Facebook verbreitet. Die ganze Gesellschaft müsse sich von dem »brutalen Akt« distanzieren, forderte Kosovos Staatschefin Atifete Jahjaga.
Vor Jahresfrist hatte der Jugendliche Blerim Heta seine Heimatstadt Ferizaj verlassen, um angeblich in Syrien Islamwissenschaften zu studieren. Ein gutes halbes Jahr später wurde er auf islamistischen Internetseiten als Abu al-Khabab Kosovo und »Märtyrer« gefeiert: Bei einem Selbstmordanschlag in Bagdad hatte er am 25. März 52 Menschen und sich selbst getötet. »Mein Sohn wurde verführt«, reagierte sein Vater Remzi auf die Todesnachricht: »Wir sind eine Familie der europäischen Werte - und keine Extremisten.«
Die Rekrutierung für den Dschihad erfolgt oft...
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