Das lange Warten auf Abnutzung

Unlust auf Wahl in Sachsen

  • Hendrik Lasch
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Der »Postillon«, ein satirisches Internetportal, verbreitete nach der Landtagswahl in Sachsen betrübliche Nachrichten. Im Freistaat sei »die Regierungsform Demokratie am Sonntag überraschend an der 50-Prozent-Hürde gescheitert«, hieß es - mit harten Folgen. Der Landtag sei aufgelöst und das Gebäude »in einer feierlichen Zeremonie niedergebrannt« worden; alle Gesetze seien außer Kraft; es herrsche Anarchie. Man empfehle daher, Reisen nach und in Sachsen vorerst zu meiden.

Dem von Architekt Peter Kulka entworfenen Parlamentsgebäude wären so drastische Folgen einer niedrigen Wahlbeteiligung nicht zu wünschen. Einen Weckruf an den Souverän jedoch hielten viele Kommentatoren für angemessen, nachdem in Sachsen nur 49,2 Prozent der Wähler von ihrem Recht zur Abstimmung Gebrauch gemacht hatten - ein Wert, der in der bundesdeutschen Geschichte nur einmal unterboten wurde: 2006 in Sachsen-Anhalt mit 44,4 Prozent.

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