»Wir versprechen, die Dinge ordentlich zu machen«

Bodo Ramelow über die Wahl in Thüringen, das richtige Handwerkszeug und sein Verhältnis zu SPD und Grünen

Bodo Ramelow kann derzeit auf ein ungekanntes Interesse der Öffentlichkeit verweisen, die Reporter geben sich die Klinke in die Hand. Auch die »nd«-Journalisten Uwe Kalbe und Tom Strohschneider müssen sich gedulden, bis der Kollege vom Hessischen Rundfunk seine Arbeit beendet hat, als sie den Fraktionsvorsitzenden der LINKEN im Thüringer Landtag aufsuchen. Das besondere Interesse der Medien ist leicht erklärt: Die LINKE hat mit Ramelow erstmals die reale Chance, den Ministerpräsidenten eines Bundeslandes zu stellen. Die Wahl in Thüringen wird damit gern auch als kurioser Zweikampf beschrieben: Die ostdeutsche Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht für die westdeutsch dominierte CDU und der westdeutsche Kandidat Bodo Ramelow für die ostdeutsch geprägte Linkspartei kämpfen als Kontrahenten um das Regierungsamt.

nd: Sachsen hat gewählt. Die CDU regiert weiter, die Linke ist zweitstärkste Kraft ohne Aussicht auf eigene Gestaltungsmacht. Rückenwind für Thüringen kann man das nicht nennen...
Bodo Ramelow: Thüringen ist nicht Sachsen und die Bedingungen sind hier völlig anders. Die Umfragen zeigen stabil, dass es eine Mehrheit für ein reformorientiertes Bündnis gibt.

Der Kandidat muss natürlich an den eigenen Erfolg glauben, ganz fest, aber: Wie schätzen Sie Ihre Chancen?
50 zu 50. Das bleibt auch bis zum Schluss meine Schätzung. Es sei denn, dass noch irgendeine Katastrophe eintritt. Wir haben einen eingespielten Arbeitsstab, alle sind ständig an ihren Plätzen. Ich habe mich noch nie so wohl gefühlt in einem Wahlkampf.

Aber der Erfolg hängt noch von ein paar anderen Faktoren ab. Anderen Parteien etwa.
Sie meinen die SPD. Da bin ich auch ganz entspannt. Es gab den Beschluss ihres Bundesparteitags, die Thüringer SPD lässt sich ...



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